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Die Geschichte dieser Rasse ist uralt und beginnt in dem Moment, in dem auch die Geschichte des Menschen beginnt:

Als vor 10.000 Jahren die Eiszeit endete, waren die Menschen noch Jäger, Fischer und Sammler. Sie bauten ihre Siedlungen immer nah an die Ufer und Küsten. Damit sie sicher waren vor Hochwasser und Überschwemmungen, stellten sie ihre Hütten auf in den Boden gerammte Pfähle, diese Ansiedlungen werden als Pfahlbauten bezeichnet.

Überall dort, wo man in Wassernähe oder Flusstälern auf Überreste früher menschlicher Steinzeitsiedlungen dieser "Pfahlbau-Kulturen" stieß, stieß man auch auf die Überreste eines eher kleineren, zartgliedrigen Hundes, quadratisch-praktisch-gut gebaut. Und da man diesen Hund immer nur in wasserzügig-sumpfiger Umgebung fand, nannte man ihn den „Torfhund“ oder den „Pfahlbau-Spitz“.

Diese Torfhunde aber waren schon vor 10.000 Jahren keine „Primitivhunde“ mehr. Sie waren „echte Haushunde“ mit deutlichen „Haushundmerkmalen“. Und sie lebten auch damals schon in derselben mal mehr, mal weniger erfreulichen Beziehung mit ihren Menschen

Ob dieser Hundetyp tatsächlich zu den direkten Vorfahren von Spitz und Schnauzer zählen, kann nicht abschließend geklärt werden. Auch ist das genaue Aussehen dieser mittelgroßen Hunde ungewiss.


Vom historischen Standpunkt gesehen stammt der "Rauhaar-Pinscher" = Schnauzer vom Canis palustris der Steinzeit, vom Torfhund der Pfahlbau-Siedlungen ab, dessen Reste in den Pfahlbauten des Mondsees, des Attersees und des Laibacher Moors und an etlichen anderen Orten der Neusteinzeit und der Bronzezeit gefunden wurden.

Auch haben die im Laufe der letzten Jahre gemachten Schädelfunde durch die absolute Übereinstimmung der Formen seine Verwandtschaft mit diesen Vorfahren bestätigt. In früheren Zeiten in Mitteleuropa stark verbreitet, bleibt der Torfhund auch heute noch der Hund ländlicher Ansiedlungen

Noch vor gut 1000 Jahren, zu Beginn des Hohen Mittelalters, unterschied man bei uns in Mitteleuropa nur zwei Hunde-„Rassen“: Man kannte die großen „Hofwächter“, die „Hovewarte“, „Bauernrekel“, „Küherhunde“, „Sauhunde“, die den großen Hof, das große Haus des Großbauern bewachten, mit allem, was dazugehörte.


der die "Kate" des Kleinbauern bewacht 

Und man kannte die kleineren „Köter“, die die "Kate" des Kleinbauern vor Eindringlingen bewachten und dort vor allem auch jene unliebsamen „Mitesser“ fernhielten, denen Katzen lieber aus dem Weg gehen: die Ratten und die Hühner-mordenden Marder.


Solange es Menschen gibt, haben die sich Vorräte angelegt. Wo aber Vorräte lagern, wo Menschen gar Hühner, Gänse, Stallhasen halten, dort zieht es vor allem vierbeinige „Mitesser“ und „Räuber“ geradezu magisch an. Und damit nicht immerzu irgendwelche heimlichen Räuber ihnen das tags mühsam Gesammelte nachts wieder forttrugen, brauchten die Menschen Hunde.

Hunde, die ortstreu waren, nicht streunten, kaum jagten, die ihr Revier im Revier des Menschen aufschlugen und das dann Tag und Nacht „Fremden-frei“ hielten. Sie brauchten Hunde, die auch mit einem Marder oder einer Ratte keine Kompromisse machen. So nannte der Mensch seine "Köter" dann respektvoll „Rattler“ .


Mit der Kutsche in die weite Welt

Als dann die Welt besiedelt war, als man zusammenrücken musste, Städte baute, da brauchte man Pferde-Fuhrwerke und Fuhrmänner, die die Städter mit allem Lebensnotwendigen versorgten.

 Wo aber Pferde gehalten werden, dort zieht es nicht nur vierbeinige „Mitesser“ hin, dort zieht es auch zweibeinige Diebe hin: Ehe es Autos gab, waren Pferde das wichtigste Fortbewegungsmittel, ehe es Eisenbahn und Laster gab, war das Pferdefuhrwerk die einzige Speditionsmöglichkeit für weite Strecken. Und Pferdediebe waren deshalb damals genauso häufig wie heute Autodiebe...

So wuchs den alten „Rattlern“ als „Getreidewächtern“ eine neue Aufgabe zu: sie wurden „Pferdeschutzhunde“. Und sie teilten sich diese neue Aufgabe, brüderlich und ohne Probleme: Die nicht so ganz wetterfesten Glatthaarigen blieben lieber in Hausnähe und am liebsten im warmen Pferdestall.

Die wetterfesteren Rauhhaarigen zogen mit hinaus und wurden mit der Zeit „Fuhrmannshunde“ bzw. "Kutscher-Hunde", denn diese Fuhrmänner waren häufig Tag und Nacht unterwegs.

Und damit sie auch zwischendurch mal ganz in Ruhe ein Nickerchen machen konnten, hatten sie – zum eigenen Schutz und zum Schutz ihrer Fuhrwerke vor Pferdedieben und Wegelagerern – immer die altbekannten, kompromisslosen „Rattler“ mit auf dem Kutschbock, ihre „Fuhrmanns-Hunde“, wie man die "Rauhaar-Pinscher" (unsere Schnauzer) später auch nannte.

Sie saßen mit auf dem Kutschbock und vertrieben dem Fuhrmann die Zeit. Sie machten, wenn’s sein musste, den Pferden Beine und lotsten sie zur Not auch wieder auf den rechten Weg.

Sie teilten mit dem Fuhrmann Wind und Wetter, Brot und Wasser. Und wenn Herrchen müde war, dann übernahm der „Rauhbautz“ neben ihm ganz selbstverständlich das Kommando und bewachte Herrchens Schlaf und Geldbörse genauso wie die Fuhre und die Pferde.


wurden arbeitslos:

Erst schützten sie – als „Haushunde“ und immer ganz nah beim Herdfeuer – „nur“ die Menschen und deren täglichen Nahrungsvorräte, dann – als „Stallpinscher“ – auch die wertvollen Pferde, das Kleinvieh, ehe sie – als „Fuhrmanns-Hunde“ – zu Wächtern der Handelstransporte wurden und nun die Welt vom Kutschbock aus im Auge behielten.

Doch dann – vor etwa 170 Jahren – begann „das Zeitalter der technischen Revolution“:

Die Güterzüge übernahmen den Handelsverkehr, das Pferd wurde durch das Auto ersetzt.

Die Ganoven bewaffneten sich mit dem neu erfundenen Trommelrevolver, und gegen einen Colt konnten auch drei mutige "Rauharr-Pinscher" - unsere heutigen Schnauzer - nichts mehr ausrichten.

Die Chemische Industrie aber erfand wirksame „Rattengifte“, und andere sogenannten "Schädlingsbekämpfungsmittel“... und unser stolzer Schnauzer wurde arbeitslos.

Zum Glück haben einige wenige Züchter die Schnauzer nach deren "Arbeitslosigkeit" vor dem Aussterben bewahrt, da sie die Robustheit und Qualität dieser alten "Torfhunde" nicht nur in Museen wiederfinden wollten.